Schattenspiel

Almost cut my hair
It happened just the other day
It's gettin kinda long
I coulda said it wasn't my way
But I didn't and I wonder why
I feel like letting my freak flag fly
Cause I feel like I owe it to someone

Die Jungs habens noch sowas von drauf und waren jeden Cent der teuren Karte wert. So laid-back möchte ich im Alter auch noch sein... Sie brachten einen Hauch von Woodstock an diesem lauen Sommerabend in die kleine Stadt am Rhein.

Hach, Wehmut machte sich bei dem Gedanken breit, dass man sie wohl nicht noch einmal sehen wird.

Mit drei charmanten Herren den Hünen Hagen aus Essen ein weiteres Mal genossen. Begleitet von Hupkonzert und Fahnenmeer beschwingt nach Hause spaziert. Gut, dass gewonnen wurde, mein "HEUL DOCH"-Shirt hätte provozierend wirken können...

Da plane ich impulsiver zu werden und dann hat man dieses Jahr die Wahl zwischen Scooter, den Flippers, Celine Dion, Backstreet Boys, Rosenstolz, Katie Melua, Mark Medlock, Christina Stürmer, Dj Bobo, Peter Kraus, Mireille Mathieu, Howard Carpendale, André Rieu, Bon Jovi, Roger Cicero, Annett Louisan oder Semino Rossi. Nein, ich möchte NICHT an diesen "Konzertereignissen" teilhaben.

Bei den restlichen Angeboten wähne ich mich beim Veranstaltungskalender Ende der 70er, Anfang 80er - Neil Young, Neil Diamond, James Taylor, Santana, Deep Purple, Chris De Burgh, Juliane Werding, Hannes Wader, Münchener Freiheit, Wishbone Ash, Willy DeVille, Earth, Wind & Fire, Vaya Con Dios, Smokie, Sweet, Slade, The Rattles, Chris Rea, The Police, The Mission, Joe Jackson und Van Morrison sind auf Tour. Letzteren würde ich noch in Erwägung ziehen, aber bei Ticketpreisen von 55 Euronen plus VVK vergeht mir die Lust.
Sollte ich Highlights im im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf übersehen haben? Hat jemand vielleicht eine Empfehlung?

Es war verdammt heiß in Bayern. In schwülen 30°C Zelte aufzubauen war schweißtreibend, aber das lokale Spalter Bier sorgte für die nötige Kühlung und ließ zum Abend hin die Anstregungen vergessen. Vor mittelalterlicher Kulisse waren es wieder einmal die skurrilen Gestalten, gewandet in bodenlanges Tuch, Schottenröcke, Kettenhemden oder Variationen von schwarz, die den Hauptacts fast die Show stahlen. Ein Fest für Beobachter.
Zum Abrocken gab es dennoch genügend Gelegenheit, mein Nacken lässt mich das noch heute spüren.

[Feuertanz on flickr]

Das nennt man Vortäuschung falscher Tatsachen, wenn man dieses Plakat betrachtet:


Denn tatsächlich sah Harry dann gestern eher so aus:
(Ich greife auf ein etwas älter datiertes Foto aus fremden Bestand zurück, da meine gestrigen leider zu verwackelt sind, um darauf etwas zu erkennen)

Nichtsdestotrotz (endlich mal wieder ein konzessives Konjunktionaladverb verwenden dürfen :) war es natürlich ein unterhaltsamer Abend Rowohltscher Erzähl-, Intonier- und Darbietungskunst. Ein Ohrenschmaus diese Stimme. Wurde ja auch fleißig mit Zigaretten und lokalem Äppler geölt.

heißt das Programm von Hagen Rether. Dabei ist er besser bekannt als der "Böse Mann am Klavier".

Eigentlich sitzt der bestgekleideste Kabarettist Deutschlands standesgemäß an einem Flügel und beglückt uns von dort mit seinen bitteren Erkenntnissen des Lebens. Wenn er nicht gerade einen 500 Gramm Becher Joghurt löffelt, fliegen seine Hände mit einer Leichtigkeit über die Tasten - ganz im Gegensatz zur Schwere der Aussprüche.


Hingehen unbedingt empfohlen (der Meinung ist auch meine Begleitung) - Termine gibt es in diesem Jahr noch zur Genüge.

Hab noch nie einen Schlagzeuger und Bassisten so viele Zigaretten auf der Bühne rauchen sehen.

Gestern bei Johann König, unserem "Meister des ausschweifenden Minimalismus", gewesen. Lange nicht mehr so gelacht. Das Programm "Ohne Proben nach Oben" ist allerdings um Welten besser als die Homepage.

"Sie sind von einer attraktiven Frau kaum zu unterscheiden"

Muss man vielleicht dabei gewesen sein.

"The Original Sinsuality Tour" hätte einen schon warnen können. Hatte es auch, aber wenn man kurzfristig an Freikarten kommt, wagt man's halt doch.
Tori war ursprünglich keine Liebe auf den ersten Klang, dafür ist sie heute eine umso tiefere. Nur hat sie mich bisher live nie gut unterhalten können. Die zwei vorherigen Konzerte waren jeweils mit Band, zu perfekt, die Songs zu bombastisch aufgebauscht, kaum Ansprache ans Publikum.
Dieses hier war hingegen eine reine Soloperformance. Eine Frau und vier Tasteninstrumente. Weniger ist ja bekanntlich mehr, aber bei Tori schon wieder zuviel. Zu ätherisch interpretierte sie ihre Songs in den höchsten Soprantönen, es fehlte die zweite Stimme als Kontrapunkt. Auch die Wahl des Sets bestand leider nicht aus meinen Favoriten. Hinzu kam, dass die Alte Oper mit schlechter Akkustik enttäuschte.
Aber vielleicht war ich auch einfach nicht in Stimmung am heissesten Tag des Jahres so intensive Musik zu mir zu nehmen.